Wir müssen wissenschaftlich verwertbare Daten aus dem Zersetzungsgrad der Unterhosen, aus den Teebeuteln und aus den Bodenproben herauslesen. Dabei kommt es auf jeden Handgriff an.
Zur präzisen Erfassung der Abbaurate des Baumwollstoffs etwa, werden die Unterhosen aufgeschnitten und digital abfotografiert. Dadurch lässt sich die Fläche des abgebauten Stoffs auf den Quadratmillimeter genau messen. Das tönt einfach, aber bis alles reibungslos funktioniert, braucht es Zeit. «Wir haben inzwischen vierzig Unterhosen zu Testzwecken analysiert. Zum ganzen Vorgang definieren wir ein Protokoll. Das ist eine Art Drehbuch, das jeden Arbeitsschritt genau festlegt. Nur so können wir gewährleisten, dass alle zweitausend Unterhosen genau gleich erfasst werden und dass keine Fehler bei der Messung passieren», erklärt Franz Bender vom Projektteam. «Zudem geht es auch um die Geschwindigkeit. Wir möchten möglichst wenig Handgriffe pro Unterhose ausführen. Bei zweitausend Unterhosen kann sich bereits eine kleine Ineffizienz zu einer Woche mehr Arbeit aufsummieren.» Genauso kommt es beim Wägen der 12’000 Teebeutel, die als zusätzliche Referenzmethode benutzt werden, auf jeden einzelnen Handgriff an.
Auch bei den Bodenproben kommt Hightech zum Einsatz. «Unser Masterstudent hat das genetische Erbgut aller Bakterien und Pilze aus dreihundert ausgewählten Bodenproben extrahiert», sagt Bender. «Dazu mischte er die Proben mit verschiedenen Chemikalien und trennte das Erbgut (DNA) anschliessend von den Bodenpartikeln mit Hilfe einer Zentrifuge.»
Das Erbgut der Mikroben wurde an eine Firma verschickt, die nun die genetischen Fingerabdrücke nehmen wird. «Später können wir sehen, ob die Zusammensetzung der Mikroben von einem Bodentyp zum nächsten variiert und ob sie den Unterhosenabbau beeinflusst.» Ebenso sind zwei Leute unseres hauseigenen Bodenlabors damit beschäftigt, die chemische und physikalische Zusammensetzung der 1000 Bodenproben zu analysieren.
Wer noch mehr über den Start der Auswertungen wissen möchte: Das Schweizer Fernsehen war bei uns im Labor und hat uns über die Schulter geschaut.